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Albin03
Eiswin06
Rowin05
Fuchswin05
Kräutwina47
Mohrwina04
Nellwin40
Orwin07
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Die Welt der WARIS

Gestern hatte er es sich gerade im Heidekraut gemütlich gemacht, da war ihm, als ob er von der anderen Seite des Tores ein Geräusch vernommen hätte.

Ein leises Plätschern, wie von einem Bach. Konnte das sein?

 Seit über 50 Jahren war kein Geräusch mehr von der anderen Seite herüber gedrungen. Hatte er sich geirrt?

Er hielt es für besser, es erst einmal für sich zu behalten und Rowin nichts zu sagen.

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Heute suchte er sich ein Plätzchen in der Tanne um sich ein bisschen auszustrecken, da hörte er es wieder ..... dieses Geräusch. Er hatte sich also gestern nicht geirrt! Leises Plätschern drang durch das Tor und....................... was war das? Von fern konnte er Stimmen vernehmen. Oh Gott – sollten die Monster nach so langer Zeit das Tor zu ihrer Welt gefunden haben.

 

Er musste Rowin sofort verständigen.

Albin rannte so schnell seine kurzen Beine

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und kleinen Füße es erlaubten, um Rowin zu suchen. Mehrmals fiel er hin, weil er über seine eigenen Füße stolperte. Schnell rappelte er sich wieder auf und lief wie um sein Leben.

Wo steckte dieser Kerl wieder.

Sie beide waren die einzigen, die am Tor zurückgeblieben waren als es sich verschloss. Ihre Sippe hatte sich an einen sicheren Ort im Inneren zurückgezogen.

Rowin war ein großer WARI mit rötlich schimmerndem langem Haar und einem freundlichen Wesen.
Ahhhh, da war er ja. Albin rannte auf ihn zu. Das Tor..........., das Tor............. rief er schon von Weitem.
Rowin stand da und starrte dem anstürmenden Albin entgegen.
Was stammelte der da. Das Tor? Was ist mit dem Tor? fragte Rowin
Da sind Geräusche und Stimmen, antwortete Albin.

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Hmmmmmmmm.................. Rowin legte bedächtig seinen Finger ans Kinn - das tat er immer wenn er nachdenken musste.
Jaaaaa..... sagte er gedehnt, dann müssen  wir nachsehen.
Behäbigen Schrittes machte sich Rowin auf den Weg zum Tor - für Albin viel zu langsam.
Nun komm doch schon, rief er Rowin ungeduldig zu. Aber Rowin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Am Tor angekommen lauschte er erst einmal in seiner bekannten Pose. Er konnte nichts hören.

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Was redest du da, fuhr er Albin an. Da ist nichts, alles ist still wie immer.
Albin war nun doch etwas verlegen, denn tatsächlich konnte man nichts mehr hören - oder doch?

Da.... ganz leise war es da wieder, dieses Plätschern.

Ja hörst du das denn nicht. Wann hast Du Dir das letzte Mal Deine großen Ohren geputzt. Daaa....... es plätschert!!

Rowin lauschte nun angestrengt und.........

tatsächlich! Da plätscherte etwas. Und noch etwas konnte er hören. Ein ganz komisches Geräusch.
Pfffft, pffffft, schhhh, schnuffffffff, schnuuuuffffff! Du lieber Himmel was war das bloß?

Beruhigend sprach er auf Albin ein. Die Monster von damals können das nicht sein. Die waren viiiiiel lauter und die ganze Erde bebte.
Aber......... wir müssen herausfinden, was auf der anderen Seite los ist.

Zuerst müssen wir prüfen, ob sich das Tor öffnen lässt, sagte Rowin.  Albin sag ihn nur an. Wieeeee??? fragte er.
Einer muß versuchen das Tor aufzudrücken. Ich nicht, sagte Albin gleich. Na gut, ich mach das, sagte Rowin.

Vorsichtig hob er die Hand. Legte sie auf das Tor, holte tief Luft ....... er zögerte.

Aber wenn sie Eiswin berichten wollten mussten sie prüfen ob sich das Tor wirklich wieder öffnen ließ.

Eiswin war der Älteste der Sippe und hatte schlohweißes langes Haar. Ein stattlicher WARI auf den alle hörten und den alle möchten, denn auch er war sehr freundlich.

Rowin überlegte. Sollte er es wirklich wagen? Und was, wenn das Tor einfach aufsprang?
Rowin nahm seinen ganzen Mut zusammen und drückte gaaaanz vorsichtig dagegen. Tatsächlich, das Tor gab nach. Rasch zog er die Hand zurück.

Uiuiuiuiiiiiii.......... entfuhr es Rowin, es bewegt sich. Hmmmmmmm............ einer von uns muß nachsehen was passiert ist.
Albin schaute auf den Boden. Nur nicht zu Rowin hinsehen, sonst war er es wieder der diese Aufgabe übernehmen musste.
Aber alles vor sich hinstarren nutzte nichts. Rowin, hochaufgerichtet, sagte:” Du wirst nachsehen was dort drüben passiert!”
Iiiiiiich??? wieso ich? Immer schickst Du mich vor, brabbelte Albin. Ich bin viel kleiner als Du. Eben meinte Rowin, Dich sehen sie nicht so schnell und deshalb wirst Du jetzt hinüberschauen. Albin hatte keine Wahl, denn Rowin hatte das Sagen. Er war größer und kräftiger und vielleicht auch ein bisschen klüger als er.
Was sollte er machen. Also tat er einen Schritt auf das Tor zu. Die kleinen Beine wollten ihm den Dienst versagen, so zitterten seine Knie.

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Wieder keine Antwort. Verärgert stupste Rowin Albin im Rücken an, so dass dieser erschrak. Nun sag schon, was siehst Du, fragte Rowin.
Hmmmmmmmmmmmm............ Ich weiß auch nicht! Meine Albin. “Ein Frosch?”

Was für eine dumme Antwort. Rowin war verärgert - konnte man diesen kleinen WARI denn zu überhaupt nichts gebrauchen. Er musste doch wenigstens sagen können was es da zu sehen gibt.
Ungeduldig schon er Albin zur Seite. Er wollte sich mit eigenen Augen überzeugen.
Vorsichtig schon er seinen Kopf in den Torspalt.............

Und tatsächlich, da saß ein großer fetter grüner Frosch. Seltsam! Aus seinem Maul spuckte dieser Frosch ununterbrochen einen Wasserstrahl. So etwas hatte Rowin noch nie gesehen.

Vorsichtig, damit ihn niemand bemerkt, drehte er den Kopf, um sich etwas umzuschauen.
Farn und Gräser, Blumen und Moos konnte er sehen. Ein kleiner See ringsum zugewachsen.

Frosch

Rowin war beruhigt. Alles sah friedlich aus. Und zu seiner großen Überraschung war das riesige Loch verschwunden.
Aber was war das? Da war das andere Geräusch wieder. Pffff....t pfffff....t, tschiiii. tschhhhh.... schnuuuuffffff, schnufffff!!!

Er wandte den Kopf und ............... starrte in ein paar kohlrabenschwarze Augen!!

Ohhhhh Gott! Dachte Rowin, zog rasch den Kopf ein und schlag das Tor zu. Albin war ganz verdattert. Was war denn jetzt los.

Was würde ihn dort drüber erwarten?
Vorsichtig drückte er mit der Hand die Tür einen Spalt auf. Warme angenehme Luft strömte herein  und........ es blieb ruhig. Nur das Plätschern war nun lauter zu hören.

Albin nahm seinen ganzen Mut zusammen und lugte vorsichtig mit einem Auge hinaus.
Was er sah beruhigte ihn - eigentlich! Denn er sah nur grün!
Also schob er mehr und mehr seinen Kopf durch den Torspalt. Und da sah er auch wo das Plätschern her kam.
Rowin, der nun dicht hinter Albin stand, wurde langsam unruhig. Naaa, was ist? Was siehst Du?

Keine Antwort. Albin rührte sich nicht. Rowin fragte noch einmal. Nun rede schon, was kannst Du sehen.

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Da....., da......, stotterte Rowin. So hatte Albin ihn noch nie erlebt. Er zitterte am ganzen Leib und musste sich setzten.
Was ist denn los fragte Albin was hast Du denn gesehen? Rowin brauchte eine ganze Weile, um sich zu beruhigen und erzählte Albin dann, daß ihn unvermittelt ein paar riesengroße kohlrabenschwarze Augen angestarrt hätten.

So was Doofes. Ein paar riesengroße kohlrabenschwarze Augen. Er betrachtete Rowin - hatte der sich das aus lauter Angst eingebildet?
Aber Rowin war ein alter und erfahrener WARI. Albin konnte sich nicht vorstellen, dass Rowin so etwas einfach nur erzählte.
Und da war es dann auch wieder! Dieses seltsame Geräusch. Pffff.....pffffft. Tscheeee, schniiieeefff, schnuuuuuffff.
So etwas hatte Albin noch nie gehört. Ängstlich machte er einen Schritt zurück, um sich etwas vom Tor zu entfernen.
Inzwischen hatte sich Rowin beruhigt und stand auf. Er musste überlegen - also legte er den Finger ans Kinn. Hmmmm.... machte er. Albin schaute ihn an, nichts geschah. 

Hmmmm....... machte Rowin wieder. Naaa!!!!..... nun sag schon! rief Albin. Rowin in seiner gewohnt ruhigen Art lies sich nicht stören. Hmmmmm...., zum dritten Mal! Dabei legte er seine Stirn in Falten und kniff die Augen zusammen. Wir müssen Eiswin verständigen! sagte er schließlich.

Mehr nicht? fragte Albin. Ist das alles was Dir einfällt? Das ist ja nun nicht gerade viel. Rowin blickte verärgert auf ihn herab. Ja was denkst Du denn? Sollen wir vielleicht hinüber gehen und womöglich nie wieder zurück können?

Nein, das wollte Albin nun auch nicht gerade. Aber etwas Wichtigeres hatte er sich schon von Rowin erwartet. Du wirst zu Eiswin gehen und ihn unterrichten, sagte Rowin. Waaaas schon wieder ich und Duuu? fragte Albin.
Ich werde hier bleiben und das Tor bewachen. So hatte Albin sich das nicht vorgestellt. Aber das kann ich doch machen, wand er ein. Du bist viel zu klein um das Tor zu beschützen, entgegnete Rowin.

Albin widersprach: Ich habe die ganze Zeit das Tor bewacht, während Du es Dir gemütlich gemacht hast. Außerdem hast Du viel längere Beine und größere Füße, Du bist viel schneller bei Eiswin als ich.
Nun da hatte Albin nicht ganz unrecht, denn Rowin war nicht nur groß und stark, er hatte auch lange Beine und große Füße. Aber Rowin war auch klug und hatte keine Lust, zu rennen und so erklärte er Albin, dass gerade deswegen nur er hier bleiben konnte um das Tor zu verteidigen.

Was blieb Albin anderes Übrig als sich zu fügen und so machte er sich auf den Weg zu Eiswin.

Es war ein weiter Weg bis ins Innere zur Sippe und Albin wusste das. Mürrisch trottete er seines Wegs.
Mehrere Tage ohne wärmendes Feuer und warmes Essen, das war gar nicht nach seinem Geschmack. Ganz davon abgesehen, daß er kurz vor seinem Ziel auch noch einen Bach queren mußte. Und naß zu werden war für Albin ein Graus.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, es war Mittag - Albin hörte ein Knurren. Blitzartig fuhr er herum
Aber... da war niemand. Hmmmm.... dachte er. Und wieder: grrrrrrgrrrrr. Er lauschte! Das Geräusch war ganz nah. Er legte den Kopf schief und wieder konnte er es hören.

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Es kam aus seinem Bauch. Ohhhh, jaaaa, jetzt verstand er. Albin hatte mächtigen Hunger. Sonst suchte er sich um diese Zeit Beeren und Kräuter und verspeiste sie genüsslich oder Rowin bereitete über dem Feuer einen Fisch zu. Aber heute musste das noch ein bisschen warten. Erst gegen Abend hatte er beschlossen wollte er sich eine Mahlzeit besorgen. Mächtig warm war ihm von der Lauferei auch geworden - wie schön wäre es jetzt ein Nickerchen zu machen.

Er kam an eine Quelle und trank kräftig von dem kühlen frischen Wasser. Das Knurren hörte auf.

Gegen Abend, die Sonne war dem Horizont schon sehr nah, fand Albin einige dicke Heidelbeeren und ließ sich nieder um sie  zu verspeisen. Darüber schlief er ein - so müde war er.

Am späten Nachmittag des folgenden Tages erreichte Albin den Bach. Zum Glück hatte es die letzten Tage nicht geregnet und die Steine schauten aus dem Wasser. Er überlegte, daß er von Stein zu Stein hüpfen könnte und so nicht naß werden würde.
Er suchte sich einen Stein, der ganz nah am Ufer war aus und sprang. Ha, geschafft! Noch ein Stein und noch ein Stein und immer weiter. Er war schon fast am anderen Ufer und freute sich. Er würde Rowin erzählen, daß er nicht durchs Wasser gelaufen war, sondern darüber gehüpft.
Da glitt sein Fuß ab und platsch lag er der Länge nach im Wasser. Einen kleinen Augenblick hatte er sich zu früh gefreut. Er rappelte sich auf und kämpfte sich ans Ufer.
Brrrr... das Wasser war kalt. Als er das Ufer erklommen hatte schüttelte er sich erst einmal kräftig um so das meiste Wasser

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aus seinem Fell wieder los zu werden. Aber noch immer war er naß und das gefiel Albin gar nicht. Hunger hatte er auch und er vermisste das wärmende Feuer jetzt um so mehr. Noch wärmte die Sonne, aber bald würde sie untergehen. Er legte sich nieder um sich erst einmal zu trocknen.
Etwas zu Essen mußte er sich auch noch suchen, fiel ihm ein. Schnell stand er auf und lief zu den Sträuchern oberhalb des Baches um nachzusehen, ob vielleicht ein paar Beeren zu finden seien. Nein, die Beeren an den Sträuchern waren noch nicht reif und er konnte sie nicht essen - Bauchschmerzen wären jetzt nicht gerade gut., dachte er sich. Also würde er sich ein Nachtlager suchen und es mit Moos auspolstern, damit er wenigstens weich schlafen konnte.

Dort unter den Bäumen sah es gemütlich aus. Ja, hier zwischen den großen Wurzeln würde Albin sich ein Nachtlager einrichten.

Was waren das für kleine dreieckige Nüsse, die da lagen. Hatte Kräutwina nicht irgendwann erzählt, daß man die essen konnte? Vorsichtig nahm er eine Frucht auf und betrachtete sie. Sah aus wie ein kleiner dreidimensionaler Hut. Ob die wohl von dem Baum stammten, unter dem er sein Lager eingerichtet hatte?

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Er knackte die Schalte und probierte vorsichtig. Hmmmm, die schmecken gar nicht schlecht und machen satt. Allzu viele davon werde ich aber nicht essen - man kann nie wissen.
Albin wußte, nun war es nicht mehr weit zu seiner Sippe und darüber freute er sich und schlief ein.

Irgend etwas kitzelte seine Nase. Vorsichtig öffnete er ein Auge. Ständig wippte ein kleines rotes Büschel an seiner Nase auf und ab. Er brummte; Heee, was machst Du da? und setzte sich auf. Es war

Morgen und da saß ein Eichhörnchen und knabberte fleißig an den Nüssen, von denen auch er gestern gegessen hatte. Was sind das für Nüsse fragte er? Bucheckern wisperte das Eichhörnchen und sie sind noch aus dem letzten Jahr. Bald wird es neue geben und ich muß mir wieder einen großen Vorrat anlegen für den Winter.
Alle im Land der WARIS konnten miteinander reden und verstanden sich auch, anders als in der Welt hinter dem Tor, wo die Wesen sich manchmal nicht untereinander verständigen konnten.

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